Technologiemetalle

Technologie eingesetzt, angefangen bei Umwelttechnologien und medizinischen Apparaten bis hin zu unzähligen mobilen Geräten.

Zudem gibt es zahlreiche weitere Anwendungsmöglichkeiten in Produkten, die in den kommenden Jahrzehnten eine entscheidende Rolle spielen dürften. In einem Dossier aus dem Jahr 2013 bezeichnet der Direktor der nationalen Nachrichtendienste, einem Zusammenschluss der 17 US-amerikanischen Nachrichtendienste, sie als »wesentlich für zivile und militärische Technologien und für die Weltwirtschaft des 21. Jahrhunderts, einschließlich grüner Technologien (z. B. Windkraftanlagen und fortgeschrittene Batteriesysteme) und fortgeschrittene Abwehrsysteme.«

Um welche Elemente handelt es sich?

Zu den Sondermetallen gehören u.a. Gallium, Indium und Lithium sowie die Platinmetalle oder Platinoide Iridium, Osmium oder Palladium. Zwar sind Platinmetalle ebenso Edelmetalle, aber im Gegensatz zu Gold oder Silber keine Anlagemetalle.

Seltene Erden sind eine Sammelbezeichnung für siebzehn Elemente des Periodensystems, genauer gesagt Lanthan sowie 14 Lanthanoide (Ordnungszahl 57-71) plus Scandium (21) und Yttrium (39). Scandium und Yttrium gelten als Seltene Erden, weil sie meist in denselben Lagerstätten vorkommen wie Lanthanoide und ähnliche chemische Eigenschaften besitzen.
Ihren Namen tragen Seltene Erden allerdings zu Unrecht, denn sie sind weder selten noch Erden. Sie kommen in der Erdkruste sogar recht häufig vor, allerdings so stark zerstreut, dass sich der kommerzielle Abbau oft nicht lohnt. Nur das radioaktive Element Promethium ist wirklich selten. Im 19. Jahrhundert tauften Forscher, wie es damals üblich war, die neu gefundenen Metalloxide »Erden« – diese Bezeichnung blieb hängen.

Woher kommen diese Metalle?

Die Bergwerksförderung der Seltenen Erden konzentriert sich auf nur vier Länder: China (> 90 %), Australien (Aufbereitung in Malaysia), Russland und die USA. Weitere potentielle Abbaugebiete liegen vor allem auf Grönland und in Kanada.

Seit den 1990er Jahren hat China das Monopol auf Seltene Erden. Anfangs exportierte das Land sie zu sehr geringen Preisen. Minen wie die Molycorp’s Mountain Pass in Kalifornien und an anderen Orten der Welt konnten nicht konkurrieren. Die Gewinnung der Erze ist ökologisch heikel, was ein weiterer Grund ist, weshalb China zum Marktführer wurde. China ist gleichzeitig auch der größte Verbraucher von Seltenen Erden. Daher führte das Land unter dem Vorwand des Umweltschutzes strikte Exportbeschränkungen ein, die es erst im Jahr 2015 wieder aufhob.

Welche Einsatzbereiche haben »Technologiemetallen«?

Sondermetalle und Seltene Erden werden fast ausschließlich in der Hochtechnologie eingesetzt, z.B. in Windkraftanlagen, Batterien und Prozesskatalysatoren, Fotodioden, Telekommunikationsgeräten, Glasfaserkabeln, Solarzellen, Lasern, Computerchips, Flachbildschirmen, Touchscreens uvm.

In einem iPhone beispielsweise stecken acht verschiedene Seltene Erden – angefangen beim farbigen Display bis zu den Lautsprechern und elektrischen Schaltkreisen. Zwar ist die Menge in einem einzelnen iPhone sehr gering. Die Gesamtzahl der verkauften iPhones ist aber beeindruckend; im vierten Quartal 2016 waren es über 78 Millionen Stück. Durch die neuen Metalle werden viele Komponenten immer leistungsfähiger, wodurch sich die Nachfrage nach diesen Geräten noch erhöht.

Während man in den 1980er Jahren für die Herstellung eines Computerchips nur zwölf verschiedene chemische Elemente benötigte, waren es in den neunziger Jahren bereits sechzehn. In modernen Hochleistungschips stecken mehr als 60 Elemente. Ähnliches trifft auch für das Auto zu. Brauchte man für die Herstellung von Autos früher hauptsächlich Stahl, Eisen, Kupfer, Aluminium, etc., sind es künftig zusätzlich Seltene Erden.

Erneuerbare Energie

Mit der Energiewende soll die Energieversorgung grundlegend verändert werden – davon sind sowohl die Entwicklung der Technologien als auch deren Rohstoffbedarf betroffen.
Bis 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch in Deutschland auf 18 % und bis 2050 auf 60 % steigen. Um dieses Ziel zu erreichen werden für die neuen Energietechnologien bestimmte Mineralien benötigt. Neben den Industriemetallen Eisen und Stahl gehören dazu auch Seltene Erden sowie zahlreiche weitere Metalle.

Für moderne wartungsarme Windkraftanlagen im Offshore-Bereich benötigt man z.B. Seltene Erden wie Neodym, Praseodym und Dysprosium als Bestandteile der Permanentmagneten für die Generatoren. Der Anteil der Offshore-Anlagen an der globalen Windenergieleistung soll laut der Internationalen Energieagentur (IEA) von 2,1 % (2013) auf ca. 20 % (2035) steigen.

Kurzportraits wichtiger Mineralien für die Energiewende

Lithium
Lithium ist das leichteste Metall und eignet sich aufgrund seiner chemischen Reaktionsfreudigkeit gut für die Verwendung in Batterien. Sein Vorkommen in der Erdkruste ist stark zerstreut. Zu den wichtigsten Fördergebieten gehören die Salzseen der Atacama-Wüste in Chile, ferner Bolivien, Argentinien, die USA, Australien und China. Japan und Korea sind Schwerpunkte der Verhüttung. In Deutschland betreibt das Chemieunternehmen Rockwood ein Werk in Langelsheim (Harz).

Indium
Indium ist ein Nebenprodukt der Verhüttung schwefelhaltiger Zinkerze und eines der seltensten Metalle. Indium-Zinn-Oxid wird als transparenter Leiter für Flachbildschirme und Touchscreens eingesetzt. Zusammen mit Gallium wird es zunehmend auch für die Produktion von Solarzellen verwendet. Die wichtigsten Produktionsländer sind neben China (50 %), die Republik Korea (22 %) und Japan (10 %). Wegen der großen Nachfrage stieg der Preis von 97 Dollar pro Kilogramm im Jahr 2002 auf 827 Dollar im Jahr 2005.
Die Versorgung gilt weiterhin als kritisch. Bis zum Jahr 2030 soll der Bedarf die weltweite Produktion sogar um das ca. Dreifache übersteigen.

Gallium
Gallium ist ein Nebenprodukt der Herstellung von Aluminium oder Zink und wird nur in geringen Mengen gewonnen. Größtes Produktionsland ist China. Gallium wird vor allem in Verbindung mit anderen Elementen verwendet. Hauptanwendungen sind Halbleiter, integrierte Schaltkreise, Photodioden und Solarzellen. Gallium ist Ausgangsstoff für LEDs, deren Nachfrage durch das Verbot von Glühbirnen stark gestiegen ist. Moderne Smartphones enthalten zehnmal mehr Gallium als ihre Vorgänger.

Germanium
Germanium besitzt sehr gute Halbleitereigenschaften und ist ein wichtiger Rohstoff für Glasfaserkabel, womit es besonders im Zeitalter der Digitalisierung unentbehrlich ist. Zudem wird es in Transistoren und Gleichrichtern verarbeitet und ist in Nachtsichtgeräten, Navigationssystemen, Hochleistungsprozessoren, medizinischen Geräten und in der Photovoltaik zu finden. Im Jahr 2014 wurden etwa 160 Tonnen produziert, wobei China mit rund 120 Tonnen der größte Produzent ist, gefolgt von Russland und den USA.

Investments in Sondermetalle und Seltene Erden

Investoren bezeichnen die Sondermetalle und Seltene Erden gelegentlich auch als »Strategische Metalle« wegen ihrer herausragenden wirtschaftlichen und politischen Bedeutung. In den Industrieländern hat der Bedarf an Ressourcen seit den fünfziger Jahren kontinuierlich zugenommen. Eine ähnliche Entwicklung machen jetzt auch die aufstrebenden Entwicklungs- und Schwellenländer in Asien, Afrika und Lateinamerika durch. Nie zuvor in der gesamten Menschheitsgeschichte wurden so viele Ressourcen verbraucht wie in den letzten fünf Jahrzehnten. Die Nachfrage nimmt weiter zu. Für Investitionen bieten sich daher interessante Perspektiven.

Nachfrage und Angebot

Wie bei allen anderen Rohstoffen werden die Märkte für strategische Metalle von Angebot und Nachfrage bestimmt. Mit Ausnahme der Seltenen Erden und Lithium sind beinahe alle Sondermetalle Nebenprodukte der Gewinnung von Basismetallen wie Aluminium, Kupfer oder Zink. Da die Herstellungsprozesse auf diese Industriemetalle optimiert sind, können die Produzenten dieser besonderen Metalle weniger schnell auf eine Steigerung der Nachfrage reagieren. Daher ist in den kommenden Jahrzehnten mit Lieferengpässen und damit verbundenen Preisspitzen zu rechnen.

Wenige Alternativen, schwer zu recyceln

Für viele Verwendungsmöglichkeiten der strategischen Metalle gibt es keine wirtschaftlichen oder technischen Alternativen. Zwar werden sie nur in geringen Mengen benötigt, aber sie sind unersetzlich, damit die Technologie funktioniert. Das bedeutet, dass die benötigte Menge zwar gering ist, ihr Wert jedoch außergewöhnlich hoch.

Welche Investitionsmöglichkeiten gibt es?

Für Investitionen in strategische Metalle stehen die klassischen Anlageformen zur Verfügung:

Futures (Terminkontrakt)
Futures werden an Warenterminbörsen gehandelt. Dabei handelt es sich, wie bei Optionen oder Optionsscheinen, um Derivate, in denen u.a. Spezifikationen wie der Basiswert, die Laufzeit, der Verfallstermin und die Kontraktgröße festgelegt sind. Die Parteien verpflichten sich, zu einem bestimmten Zeitpunkt eine festgelegte Menge des Basiswertes zu kaufen bzw. zu verkaufen. Je nach Gestaltung des Futures wird jedoch der Basiswert nicht physisch geliefert, sondern der Gegenwert ausgezahlt. Dadurch entstehen unter Umständen Nachschusspflichten. Wer mit Futures handeln möchte, muss bei einem zugelassenen Broker ein Marginkonto eröffnen.

Indexprodukte
Indexprodukte sind eigene Finanzprodukte. Sie bündeln Rohstoff-Futures und bilden so die Entwicklung an den Terminmärkten ab.

Strukturierte Produkte / sonst. Derivate
Bei strukturierten Produkten handelt es sich ebenfalls um Derivate, die von den Banken ausgegeben werden. Anleger, die kein Marginkonto eröffnen möchten, können mit strukturierten Produkten, wie z.B. Metallbaskets, an der Entwicklung an den Rohstoffmärkten teilhaben.

Fonds
In Fonds werden entsprechend des Fondsprospektes verschiedene Anlageformen gebündelt, wie z.B. Rohstoff-Futures, Aktien, Optionsscheine, etc. Für die Verwaltung der eingesammelten Mittel erhebt das Fondsmanagement eine Gebühr.

Aktien
Durch den Kauf von Aktien an der Börse können Anleger direkt in rohstoffproduzierende Unternehmen investieren. Der Aktienkurs des Unternehmens kann sich jedoch anders entwickeln als die zugrundeliegenden Rohstoffpreise. Aktiengewinne (wie alle Börsengewinne und Kapitalerträge) unterliegen in Deutschland der Abgeltungssteuer, die von der depotführenden Bank direkt an das Finanzamt abgeführt wird.

Im Gegensatz zu traditionellen Rohstoffen werden die neuen Mineralien an den Börsen meist nicht gehandelt, oder der Handel ist wenig liquide. Seit einigen Jahren haben Anleger jedoch die Möglichkeit, direkt in geeignete strategische Metalle zu investieren.

Was sind die Vorteile physischer Investments?

Physischen Investments liegen krisensichere Sachwerte zugrunde.
Da sie nur in geringem Maße mit traditionellen Anlagen wie Aktien oder Anleihen korrelieren, eignen sie sich besonders zur Absicherung des Portfolios gegen Schwankungen an den Finanzmärkten.
Physische Investments bieten Schutz vor Staatsverschuldung, Inflation, Währungsrisiken und Bankenpleiten.
Einiges spricht dafür, dass sich mit physischen Investments in strategische Metalle mittel- und langfristig eine gute Rendite erzielen lässt unabhängig von der Entwicklung an den Aktienmärkten.

Einige Händler bieten die Möglichkeit zur physischen Lagerung der Metalle in sogenannten Zolllagern.

Was sind Zolllager?

Zolllager sind Warenlager zur unversteuerten und zollfreien (zeitlich unbegrenzten) Zwischenlagerung von Waren aller Art. Sie werden vom Zoll zugelassen und verwaltet. Durch die physische Lagerung in einem Zolllager ist der Kauf von strategischen Metallen zollfrei und Mwst.frei. Zudem ist in Deutschland der Verkauf von Anlagemetallen nach einer Haltefrist von zwölf Monaten Abgeltungsteuerfrei.

Fazit

Rohstoffinvestments bieten eine lukrative Anlagemöglichkeit in das globale Wirtschaftswachstum. Da diese Rohstoffe sowohl von Industrie- als auch von Schwellenländern stark nachgefragt werden, ist mit einer hohen Wertsteigerung zu rechnen. Sie sind in unserer hochtechnisierten Welt unersetzlich. Insbesondere für die Entwicklung und Anwendung Erneuerbarer-Energie-Technologien sind diese Metalle von herausragender Bedeutung. Börsenexperten prognostizieren in den nächsten Jahren und Jahrzehnten einen großen Bullenmarkt.

 

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